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Was will Nähen statt Kaufen bewirken?

Regelmäßige Selbstreflexion ist hilfreich zur stetigen Verbesserung.

Deswegen habe ich mich selbst gefragt: Wofür mache ich das hier eigentlich?

Meine Gedanken möchte ich gerne mit euch teilen. Keine Sorge, es folgt kein Seelenstrip und der nächste Beitrag zeigt wieder schicke neue Klamotte 🙂

Nähen statt Kaufen will inspirieren

Nähen ist ein so wundervolles Handwerk. Man kann seine Kreativität austoben, seine eigenen Ideen umsetzen und es hat auch anspruchsvolle technische Seiten wenn man in die Schnittmusterkonstruktion eintaucht. Nähen ermöglicht reale Nutzwerte zu erschaffen und gleichzeitig die Welt bunter zu gestalten. Dabei ist die Vielfalt  grenzenlos. Unzählige Stoffe, Schnitte und Styles wollen entdeckt werden.

Ich bin eine von vielen.

Wir sind weltweit zahllose Frauen (und auch allmählich mehr Männer), die aus Stoff eine so herrliche Vielfalt an Kleidung, Accesoiren oder Dekoration produzieren. Ich möchte als Teil der Nähgemeinschaft meinen Teil zur Inspiration anderer beitragen. Meine Ideen teilen damit andere sie nachmachen, weiterentwickeln und weitertragen.

Nähen Statt kaufen will ermutigen

Je länger ich mich in der virtuellen Nähwelt herumtreibe, umso mehr sehe ich Einsteiger, die mit Jerseyshirts oder Leseknochen anfangen und dann stehen bleiben. Sich nicht trauen komplexere Stücke zu nähen, Angst vor Webware haben oder bestimmte Kleidungsarten für sich ausschliessen. Besonders schade finde ich wenn Frauen frustriert sind weil Schnittmuster ihnen nicht passen und sie das Nähen aufgeben weil sie sich nicht an Schnittmusteranpassung wagen. Oder wenn sie endlos nach einem Schnitt in einem bestimten Design suchen anstatt per Patternhack ihre eigenen Ideen ganz genauso umzusetzen.

Ich möchte Frauen, die mit dem Nähen begonnen haben, ermutigen ihre Grenzen zu verschieben. Näht alles was ihr tragen wollt!

Experimente und Scheitern sind ein toller Aspekt des Nähens. Stilwechsel, Ausprobieren verschiedener Sillouetten, Farben und Designelementen können unglaublich Spass machen. Auch wenn ich selbst nicht immer so mutig bin, wie ich sein möchte, können wir es doch gemeinsam sein. Für mich sehr ermutigend war es, als ich das erste Mal meine Gewandungen fürs Liverollenspiel gezeigt habe. Eigentlich habe ich diese Art Kleidung viel länger genäht als alles andere aber ich traute mich lange nicht sie zu zeigen. Ist ja doch sehr speziell und ich fürchtete damit zu ausgefallen zu sein. Am Ende erhielt ich dafür unfassbar viele Komplimente.

Näh DEIN Ding!

verschiedene Outfitsals Collage

Vielfalt nähen?

Besonders liebe ich die Vielfalt der Desgnerinnen. Über 30 Designerinnen habe ich inzwischen getestet, für gut befunden UND verbloggt. Diese findet ihr zur Inspiration auf dieser Seite.

Nähen Statt Kaufen will erklären

Von Hobbyschneiderin zu Hobbyschneiderin zeige ich Technik und Methoden. Wie in jedem Handwerk gehört ein bischen Geduld und Spucke dazu, um es zu erlernen. Ich finde aber wenn der eigene Anspruch nicht ganz beim professionellem Nähen wie in der Savile Row liegt aber doch durchaus über der Qualität, die man bei den Fast Fashion Anbietern bekommt, ist das für durchschnittlich begabte Menschen absolut machbar. Ich habe mir alles was ich kann selbst beigebracht. Mit Büchern, Videos und viel Ausprobieren. Bis heute mache ich Fehler, manche auch immer wieder. Aber Fehler kann man korrigieren und aus ihnen lernen. Nach vielen Jahren Erfahrung als Hobbyschneiderin kann ich guten Gewissen behaupten ziemlich gut zu sein und genug Wissen gesammelt zu haben, dass für andere hilfreich sein kann.

Ich zeige gern was für mich funktioniert und auch welche Irrwege ihr euch sparen könnt. Erst geteiltes Wissen ist wirklich nützlich.

Paspeltasche

Nähen lernen

In vielen meiner Beiträge zeige ich direkt am konkreten Kleidungsstück wie ich bestimmte Arbeitsschritte bewältige, beispielsweise das Nähen von Paspeltaschen oder nahtverdeckter Reisser. Zur besseren Übersicht arbeite ich an einer Unterseite auf der man besser Suchen kann. Diese Seite zu Nähwissen entsteht hier.

Nähen Statt Kaufen will Bewusstsein schaffen

Nähen ist Handwerk was in den letzten Jahren massiv an Wertschätzung verloren hat.

Viele Menschen halten permanentes Wegwerfen und Neukaufen von Kleidung für normal. Dementsprechend sind die meisten nicht bereits viel Geld für Kleidung zu bezahlen. Ein Shirt für 5€, ein Kleid für 15€ und eine Jacke für 30€ – das hält man für angemessen.

Näht man seine Kleidung selber, wird einem ganz schnell bewusst, dass an dieser Rechnung etwas nicht stimmen kann. Ein Blick auf den Preis guter Stoffe und zwei Stunden Arbeit für ein ganz einfaches Shirt. Was würde man selbst berechnen, um dieses Shirt zu verkaufen? Also meine Arbeitszeit verkaufe ich nicht für 2€ die Stunde. Den wahren Preis zahlt die Umwelt und die Menschen, die diese Produkte nähen. Ressorcenverschwendung, Klimabelastung und ausbeuterische Verhältnisse in den Fabriken sind der Preis, den wir nicht im Laden sehen.

Im Durchschnitt kauft der Deutsche 60 (!!!) neue Kleidungsstücke pro Jahr. In den letzten vier Jahren habe ich mich dem sehr weitgehend entzogen und fast alles selbstgenäht. Das kann nicht jede aber jedes Teil weniger, das gekauft wird hilft der Fast Fashion den Nährboden zu entziehen.

Auch beim Nähen selbst kann man einen Unterschied machen. Kaufe ich Schnittmuster bei den großen fünf oder auch mal bei den kleinen Labels? Kaufe ich immer nur im Sonderangebot oder bezahle ich einfach den Preis und schätz damit die Arbeit der Designerinnen ? Welche Stoffe kauf ich ?

Ich möchte immer wieder Denkanstösse geben, damit unser Hobby einen Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit leistet.

Ganz wie der Name sagt: Kleidung Nähen statt Kaufen.

Nähen Statt Kaufen ist mein Nähtagebuch

Dieser Blog ist für mich auch Selbstzweck. Eine Art Nähtagebuch, welches mir im Rückblick zeigt wie ich mich weiterentwickelt habe. Dieser Blog ist einfach etwas, was mir Freude macht. Ich muss damit kein Geld verdienen, daher wird hier auch nie nervige Werbung aufploppen. Sämtliche Empfehlungen und Links, die ich setze erfolgen aus Überzeugung und sollen eine Hilfe für meine Leser sein und keine Einnahmequelle für mich.

Portrait Sam

Ich bin Sam

Wie wird aus meiner Absicht ein besserer Blog?

Ab Sommer habe ich etwas mehr Zeit, die ich diesem Blog widmen kann. Diese Zeit werde ich nutzen ihn entsprechend meiner Ziele weiter zu entwickeln. Dafür freue ich mich über euer Feedback, Fragen und Vorschläge! Da ich weiß, dass hier auch viele andere spannende Nähbloggerinnen mitlesen: Was ist euer Antrieb? Wenn ihr selber einen Beitrag darüber auf eurem Blog dazu habt, verlinkt ihn gern in einem Kommentar! Gemeinsam befeuern wir die Nähwelt

 

Herzliche Grüße,

Sam

Credit to Judith

Wie oben geschrieben, möchte ich diesen Blog weiterentwickeln. Dafür habe ich nach Tips gesucht und bin über Sympatexter gestolpert. Falls ihr auch bloggt und dafür neue Anregungen sucht, schaut bei ihr vorbei und nehmt an der nächsten Challenge teil. So wie ich hier bei “Blog your purpose”.

Comments (3)

Liebe Sam, vielen Dank für Deinen Blogbeitrag. Jahrzehntelang habe ich meine gesamten Klamotten selber genäht und ich verstehe gut, was Du beschrieben hast. Es war für mich immer wie Meditation. 2016 habe ich angefangen meinen Naturkosmetikbusiness nebenberuflich aufzuziehen und habe das Nähen völlig sein gelassen. Du inspirierst mich, meine angefangenen Projekte zu enstauben – allerdings wollte ich jetzt ja auch mehr bloggen 😉
Viele Grüße
Imke

Liebe Sam, Ideen und Anregungen? Ich habe darüber nachgedacht und bin zu dem Schluss gekommen, dass ich Deinen Blog genauso mag wie er ist. Ich liebe, wie Du Deinen Stil umsetzt, die Patternhacks, dass Du auch Deine Fails zeigst, Deine Gedanken zum Nähen und wie Du inspirierst und Mut machst. Mach weiter so! 😊 Eine tolle Idee finde ich Deine Nähwissensseite, da muss ich dann nicht lange suchen. 😁 Liebe Grüße Laura

[…] Ich habe mir Gedanken gemacht was dieser Blog eigentlich bezwecken will und suche nach Anregungen und Wünschen meiner Leserinnen. Gerne hier entlang 🙂 […]

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