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Stoffauswahl – Teil 2 Farben , Muster und Mengen

Muster sind ja nun absolut Geschmackssache. Es gibt heute so ziemlich alles denkbare zu kaufen und an sich kann jeder tragen was er will. Stoffdesign und Schnittmuster können gut oder weniger gut harmonieren aber es gilt für mich immer: absolute Wahrheiten gibt es nicht. Einige Aspekte finde ich aber zumindest bedenkenswert:

Farbe und Farbtyp

Um Projekte zu vermeiden, die in ungetragener Kleidung enden, habe ich mich in einem früheren Beitrag schonmal mit Farben und Farbtypen beschäftigt. Egal ob man dem Ergebnis der beliebten Farbtypologien am Ende folgt oder einfach die Farben trägt, die einem eben gefallen, ist es ganz nützlich sich einmal ein wenig Zeit zu nehmen und zu überlegen welche Farben man selbst vernähen möchte. Mit einer gewissen Klarheit vermeidet man leichter sich von Trends verführen zu lassen und seine wertvolle Zeit im spätere Schrankleichen zu investieren.

Stoffdesign zum Projektstil

Wenn man einen vintageinspirierten Schnitt umsetzen möchte, kann dieser Look durch ein entsprechendes Stoffdesign noch deutlich unterstrichen werden. Oder aber durch ein modernes Muster einen neuen Twist bekommen. In jedem Fall lohnt es sich bei der Auswahl eines Stoffes den Stil, den man tragen möchte, zu berücksichtigen.

Stoffmuster

Enthält ein Schnittmuster viele Unterteilungen oder kleinteilige Details kann ein sehr großes Muster vielleicht nicht schön zur Geltung kommen. Umgekehrt kann ein Kleid welches im Schnitt sehr flächig ist, mit einem durchgängigem kleinen Muster langweilig wirken. Ein Bordürenstoff erfordert gerade Abschlusskanten statt runder Rockformen, wie bei einem Tellerrock.

Muster unterliegen ja besonders in der virtuellen Nähwelt heftigen Trends. Manchmal scheint jede Hobbyschneiderin den exakt gleichen Stoff oder den selben Prouzenten zu verarbeiten – wenn man Instragram glauben mag. Mitunter verleitet das schwer dazu ebenfalls zuzuschlagen. Ich schreibe das so explizit, weil es mir selbst passiert ist. Ich gestehe meine größte Stoffsünde: rosa Sweat mit Meerschweinchen, die Regenschirme tragen! Tappt nicht auch in diese Trendfalle, an dieser Stelle ist das Internet echtes Teufelswerk!

Stoffverbrauch für ein Schnittmuster

Grundlegend findet man bei allen Schnittmustern eine Angabe zum Stoffverbrauch.

Allerdings geben die Schnittmusterdesigner hier unterschiedlich viel Reserve an. Meiner Erfahrung nach rechnet Burda zum Beispiel enorm viel Reserve ein. Bei einem Maxikleid hatte ich schonmal einen ganzen Meter Stoff übrig. Bei teuren Stoffen, bei denen ich wirklich keinen Zentimeter zuviel bezahlen will, mache ich mir daher inzwischen die Mühe, das Schnittmuster erst zusammenzukleben und meine Größenanpassungen vorzunehmen, um es dann auszulegen und selber zu schauen wieviel Stoff ich dafür benötige.

Für Musterstoffe unbedingt großzügig Reserve dazukaufen. Wenn beispielsweise Karos genau aufeinandertreffen sollen oder die wundervolle große Blüte genau mittig auf der Brust prangen soll, kommt es unweigerlich zu Verschnitt. Nichts ist ärgerlicher als ein so schön geplantes und erträumtes Projekt wegen 10cm zu wenig Stoff nicht realisieren zu können.

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