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Capsule Wardrobe Sewpreme – Fazit Juni

So ein Scheiß!

Ich habe die Limits meines Experiments gefunden.

Ich musste Textilien kaufen. Noch schlimmer, ich musste fragwürdige Textilien kaufen.

 

Seit drei Monaten habe ich nach Wäsche gesucht. Erst nach Schnittmustern. Dabei wurde mir aber irgendwann klar, das pack ich momentan nicht. BH’s nähen ist ein Handwerk für sich, auch wenn ich sicherlich fähig wäre es zu lernen, so habe ich momentan nicht die Zeit dafür. Zeit ist schon seit einigen Wochen ein Problemthema. Vollzeitjob mit Kleinkind ist echt eine Herausforderung und das permanente jonglieren wann, wer, was im Haushalt oder mit dem Kind macht, zermürbt mein Gemüt. Das drückt selbst in der Zeit, die wir uns als Paar und jeder für sich einräumen, auf die Freude an dem was wir eigentlich gern tun. Selbst das Nähen empfinde ich immer häufiger als Anstrengung, das will ich nicht. Mir jetzt noch selber Druck zu machen etwas zu nähen, was eine echte Herausforderung mit fraglos erstmal einigen Fehlschlägen wäre, erscheint mir geradezu masochistisch.

Also was solls, dachte ich und suchte nach fair und ökologisch verträglich hergestellter Wäsche. Erfreulich ist die überraschende Menge an Labeln die sich genau darauf spezialisiert haben. Blöd, dass sie alle ihre Zielgruppe auf sehr, sehr junge Frauen beschränken.

Was soll ich sagen, nach um die 20 Jahren Schwerkraft und einer Schwangerschaft recken sich meine Mädels nicht mehr ganz so keck der Sonne entgegen. Auch wenn die beiden noch keine Tieffluglizenz benötigen, so wissen sie dennoch einen gewissen Support zu schätzen. Ökolabel allerdings bieten nur so kleine Stofffähnchen zur zaghaften Nippelbedeckung an. Wahlweise in Basicbiobaumwolle Schwarz/Weiß oder super sexy in recycelter Spitze. Nennt sich gerne Bralette, was ein schönes neues Wort für nutzlos ist.

Ich habe mich durch über zehn Onlineshops gewühlt und nirgends gibt es richtige BH’s. BH ist ja die Abkürzung für BüstenHALTER aber Halt oder gar Form gibt nichts aus den Öko/ Fair Kollektionen. Als würden Frauen jenseits der dreißig wahlweise nicht existieren oder man traut ihnen nicht zu, Interesse an fairer Kleidung zu haben.

Wer einfach nur hübsche oder Basic Wäsche sucht, der findet im Blog grossvrtig.de eine schöne Übersicht über faire Label.

Sollte jemand einen heißen Tip für mich und alle mit dem Wunsch nach funktionaler Wäsche haben, würde ich mich wirklich sehr freuen!

 

Neuzugänge versus Abschiede

Aus meiner Wäscheschublade sind ganze 26 Teile ausgezogen. Während der Schwangerschaft und in dem Jahr danach ändert sich der Körper so rasant, dass frau gefühlt jede Woche eine andere Größe benötigt. Da sammelt sich einiges an. Bei der Gelegenheit habe ich mal sehr kritisch fremgehende Höschen und vier-Arschbacken-Modelle aussortiert. (Wer kennts wenn das Beinbündchen einschneidet und man versehentlich Leggins darüber trägt?)

Gekauft habe ich insgesamt 9 neue Teile oder besser Teilchen.

 

Top Kate Pattydoo

Genähtes kam ein Kleid und ein Top hinzu.

Gesamtquote also minus 26 / plus 11.

 

Erkenntnisse Juni

Gar nichts kaufen ist verdammt schwer!

Nachhaltig einkaufen ist für einiges inzwischen erfreulich gut und vielfältig möglich aber für manche Textilien noch herausfordernd.

Hausaufgaben Juli

Es ist heiß.

Wenn ich was nähe, dann Sommerkleider, die häufiges Waschen verzeihen. Möglichst welche, die auch meinen Bürokollegen zuzumuten sind, also nicht allzu winzig ausfallen.

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