Nach einer Pause für Leben 1.0 ist Schwalbenliebe nun endlich wieder zurück. Der erste Schnitt von Schwalbenliebe Reloaded ist das Sommerkleid Nema.

Schnittdetails von Nema
Nema hat ein sehr körpernahes Oberteil und einen mäßig weiten Rock der partiell in Falten gelegt wird. Markant sind die Faltendetails am Ausschnitt und an den Ärmeln.

Damit die Falten gut ausgearbeitet werden können, empfiehlt sich eher Popeline oder Batist aus Baumwolle. Zu fliessende Viskosestoffe funktionieren hier vermutlich nicht so gut. Ich hatte Glück und konnte bei ellus einen wundervollen Brodürenstoff von Swafing aus Baumwolle mit etwas Elasthananteil für die Hälfte des Originalpreises erstehen.

Individuelle Anpassung von Nema
Das Oberteil hat einen Grundschnitt mit vorderen horizontalen und vertikalen Brustabnähern sowie hinteren Abnähern und einer Mittelnaht. Das klingt erstmal nach viel Arbeit, ermöglicht aber eine exzellente Passform. Ich empfehle dabei die Fadenmethode für die Markierungen. Dabei ziehe ich an allen relevanten Punkten der Abnäher einen kontrastfarbigen Faden durch Papierschnitt und beide Stofflagen des Zuschnittes. Man erhält präzise Markierungen, die auch bei einer Nadelanprobe nicht so leicht herausrutschen. Dann nähe ich Schultern und Seitennähte mit einer hohen Stichlänge zusammen. Nun kann ich sehr genau sehen, ob alle Fäden/ Abnäherenden genau da sitzen wo sie sitzen sollten. So enden zum Beispiel meine horizontalen Brustabnäher 1,5cm tiefer als vorgesehen. Vermutlich meiner Körperlänge geschuldet. Mein leichtes Hohlkreuz liess sich dank der Mittelnaht sehr leicht anpassen. Hier habe ich einfach zur Taille hin die Naht etwas enger gefasst.
Der große Vorteil von so zahlreichen Abnähern besteht vor allem für Frauen, die an Brust und Taille nicht die selbe Konfektionsgröße haben. Bei diesem Schnitt geht ihr einfach nach dem Brustmaß. Wenn nur eine Größe Differenz besteht, braucht ihr keine Größenübergänge basteln.
- Ist euer Taillenmaß ein höheres als euer Brustmaß, näht ihr die Abnäher einfach mit geringerer Tiefe oder lasst die hinteren oder vorderen ganz weg.
- Ist euer Taillenmaß geringer als euer Brustmaß, vertieft ihr die Abnäher einfach ein wenig und nehmt dadurch die Mehrweite weg.

Anpassung Stehkragen
Als Option im Schnitt enthalten ist auch ein Kragen. Ich liebe alle Variationen von Kragen. Dieser Kragen ist allerdings so designt, dass er sich etwas umlegt. Das ergibt einen eher lässigen Look. Im Probeteil musste ich für mich feststellen, dass mein Schwanenhals sich damit nicht so gut versteht. Daher habe ich hier eine kleine Anpassung vorgenommen, um einen steileren Stehkragen daraus zu formen.
Dafür habe ich das Schnittmusterteil des Kragens kopiert, mir den Punkt der Schulternaht markiert und ab dort bis zum vorderem Abschluss vier Einschnitte vorgenommen. Diese Einschnitte habe ich jeweils zwei mm aufgedreht. Dadurch verlängert sich die lange Seite, die später an das Oberteil genäht wird. Da diese Länge natürlich gleichbleiben muss, habe ich diese acht mm vorne abgeschnitten. Insgesamt ist dann die obere Kragenlänge im Verhältnis zur unteren etwas verkürzt und die Kurve ist steiler. Damit ergibt sich ein Kragen der näher am Hals steht.

Whats next?
Ausserdem gibt es im Schnitt ein hübsch außergewöhnliches Teil für eine Aufsatztasche. Die finde ich richtig schön. Müsst ihr unbedingt mal im Lookbook drauf achten. Dummerweise hätte das bei meinem auffälligen Stoff einfach zu überladen ausgesehen. Das Teil hebe ich mir für das nächste Projekt auf.
Derweil stehe ich noch ein wenig dekorativ in Getreidefeldern herum und freu mich über den Sommer.
Schönste Grüße,
Sam

Mehr von ein Kleid im Kornfeld?
Da hätte ich hier eine schöne Jerseyvariante

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