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WKSA 2024 Part 3 – Teaser, Taschen und Tips zum Fest

Teaser

Endspurt – davon bin ich noch ein gutes Stück entfernt.

Aber 20 km des Marathons sind runtergerockt.

Die Bluse ist fertig.

Das Mestre Shirt von Pauline Alice ist ein Glanzstück der Schnittmusterkunst!

Ich zeigs euch:

Mestre Shirt Pauline Alice

Wie? Ist nicht gut zu erkennen? Ach wie doof 😉

Aber hey das Bild ist echt cool, oder!?

 

Na gehen wir mal zur Hose weiter.

Zur Erinnerung: sie ist so weit, dass ich den gesamten Keksvorrat von Santa Clause persönlich darin verstecken könnte.

Aber ich bin kein alter dicker Mann, auch wenn ich sehr gern rot trage. Also schau ich mir mal meine Hosen an und vor allem deren Beinweite und verhandel mit mir wieviel Beinweite ich durchgehen lasse.  Ich habe drei Hosen die ich sehr gern trage.

1. meine SmartPattern Stretch Cordhose. 46cm Saumweite

2. meine abgewandelte Guise Pant von Papercut. 60cm Saumweite

3. meine verlängerte Flint Pant von Megan Nielsen. 80cm Saumweite

Smartpattern Stretchjeans
Anzug nähen

Meine aktuelle Hose hat ebenfalls 80cm Saumweite. Allerdings in festerem Stoff als die fliessende FlintPant. Die Smart Pattern Strechjeans wäre die sichere Bank, würde aber meine Komfortzone keinen mm herausfordern und das wollte ich ursprünglich. Also gebe ich mal der Mitte eine Chance und visiere 60cm Saumweite an und hoffe damit meine Akzeptanzschwelle zu erreichen.

Ich lege mir also meine Hose auf den Boden und ziehe die Mehrweite der Hinterhose in die Mitte, so dass ich Innen- und Aussenbeinnaht glatt liegen habe. Wenn ich von 80cm auf 60cm Saumweite pro Hosenbein kommen möchte, muss ich so liegend pro Hosenbein 10cm wegnehmen (Stoff liegt ja jetzt doppelt). Ich starte oben und nehme auf jeder Seite einen der beiden hinteren Abnehmer heraus und verkleinere den vorderen Abnäher. Damit kann ich schon oben in Taille und Hüfte 2cm wegnehmen. Dann fang ich von unten an und nehme innen 3,5 und aussen 4,5 cm weg. Immer auf beiden Seiten des Hosenbeins reduzieren oder ergänzen, sonst hängt es später schief! ich hoffe einfach mal meine pi mal Daumen Verteilung haut hin. Von unten bis zum Knie rauf gehe ich exakt senkrecht parallel zu den Nähten nach oben. Ab da lege ich mit Hilfe eines Kurvenlineals eine sanfte Kurve zu meiner neuen verschmälerten Hüftlinie hin.

Anpassung Hosenweite

Man erkennt auf dem Bild recht gut die weißen Heftnähte und daneben die Kreidemarkierungen meiner neuen Nahtlinien. Ich habe die neuen Nahtlinien wieder mit weiß geheftet und anprobiert. Wie erhofft ausserhalb meiner Komfortzone aber innerhalb meiner Akzeptanzzone. Also alles überflüssige abgeschnitten, alle Heftnähte wieder aufgetrennt und los geht es mit der eigentlichen Verarbeitung.

Taschen

Zuerst bastelte ich mir Taschenschnittmuster zurecht. Ich wollte ursprünglich die Pinyon Pants von Sew Liberated nähen, wegen ihrer Taschen. Da die Passform für mich nicht funktionert, versuche ich also jetzt die Form der Taschen zu imitieren. Dazu nahm ich mir zuerst die vordere Tasche meines SmartPattern Schnitts, um eine Orientierung zur Größe zu haben. Dann malte ich mir drum herum die gewünschte eckige Form und variierte den Tascheneingriff näher zur Pinyon Form.

Die Gesäßtasche des Smart Pattern Schnittes passt für mich. Ich erstellte mir also nur noch die Ergänzung der unteren Tasche, bei der sich die Eckform wiederholt.

Taschenform erstellen
Gesäßtaschen erstellen

Soweit mein Status Hose, die jetzt praktisch „nur“ noch zusammengenäht werden muss.

Tips für Weihnachten

Nur noch 9 Tage, der Countdown läuft. Jetzt geht es für die meisten ans Verpacken und die Last Minute Geschenke. Für beides habe ich kleine Tips, die ich teilen möchte.

Geschenkverpacken als Stoffrestnutzung

Ich nähe weder für Babys, noch mag ich Dekoobjekte alias Stehrümmchen und Staubfänger. Daher fallen viele Stoffrestverwertungen für mich weg und meine Stoffrestkisten sind fast genauso groß wie meine Stoffvorräte.

Der Spiegel hat mal ausgerechnet, dass an Weihnachten in Deutschland gut 8,7 Millionen kg an Geschenkpapier zusammenkommen könnten. Allein die Herstellung davon entspricht dem jährlichen Energiebedarf einer Kleinstadt. Da ist dann noch der Umweltschaden der Druckfarbe und des Transports noch nicht berechnet. Für 30 Sekunden Auffreissfreude.

Also Stoff statt Papier – zwei Fliegen mit einer Klappe!

Ich hab angefangen Geschenksäckchen zu nähen und mich in die japanische Kunst des Verpackens mit Tüchern „Furoshiki“ eingelesen. Letztlich super simple quadratische Tücher für die es diverse Anleitungen zurm Knoten gibt. Schaut mal hier: https://www.japanwelt.de/blog/furoshiki-binden-falttechniken/

Geschenke verpacken mit Stoff

Last Minute Geschenk: Bücher

Man kann unmöglich zuviele Bücher verschenken! Es gibt für jeden das richtige. Da ich selber ausgeprägt bibliophil bin, gebe ich euch mal meine diesjährigen Lesehighlights weiter.

1. „In den Farben des Dunkels“ von Chris Whitaker

Ein Krimi der da erst richtig anfängt wo andere Autoren aufhören. Enorm vielschichtige und tiefgründige Charaktere, die sich über eine lange Zeit entwickeln und dabei flacht die Spannung nie ab.

2. „Marriage Act“ von John Marrs

Eine Sozialdystopie die mit jeder Seite schrecklicher wird. Mit einem Schreibstil, der einen hart konfrontiert und nicht mehr loslässt.

3. „Die Frau des Spatzen“ von Astrid Töpfner

Leichtere Literatur um zwei Frauen, die aber nie ins Seichte abgleitet und einen interessanten Einblick in spanische Geschichte gibt.

4. „Handbuch für den vorsichtigen Reisenden durch das Ödland“ von Sarah Brooks

Low Fantasy mit hoher Erzähldichte auf engstem Raum

5. „Die letzte Kosmonautin“ von Brandon Q. Morris

Was wäre wenn die DDR heute noch existieren würde und den Rest der Welt in eine riesige Verschwörung gezogen hätte? Herrlich absurde Science Fiction mit schrägen Wortspielen, die vieleicht nur DDR geborene verstehen. Keine Sorge – gänzlich frei von geschichtsverzerrender Mauerromantik!

6. „Das Flüstern der Feigenbäume“ von Elif Shafak

Zypriotische Geschichte verwoben in Familienwege und Geheimnisse. Es ist nicht das neueste Werk der Autorin (auch das habe ich schon verschlungen) aber mein Lieblingsbuch von ihr. Ihre feine Sprache webt für den Leser Bilder auf eine einzigartige Weise.

7. „Berlin Monster“ von Kim Rabe

Urban Fantasy in meiner Mutterstadt! Schon allein dafür liebe ich die Reihe, bei der ich sehnsüchtig auf Teil 3 warte. Ein Unfall hat alle mythischen Wesen, die in unseren Köpfen existieren zum Leben erweckt und die Welt wimmelt von allem, was die Menschheit sich so ausgedacht hat. Diese Wesen müssen jetzt irgendwie mit Aufenthaltsstatus und Krankenversicherung umgehen und der Rest der Welt mit ihnen. Dazwischen eine weibliche Protagonistin, die als Detektivin zwischen allen Stühlen hängt.

Ich weiß nicht, ob ich bis nächsten Sonntag fertig werde aber die nächste Linkparty bleibt ja zum Glück länger offen und dann habe ich Urlaub und kann ganz besinnlich an der Nähmaschine sitzen.

Bis dahin schaue ich mir mal die Fortschritte der anderen WKSA Teilnehmerinnen im MeMadeMittwoch Blog an und gönn mir sontäglichen Glühwein.

Einen schönen dritten Adevent euch allen!

Sam

Comments (10)

Danke für das Verlinken des Spiegelartikels. Es ist wirklich sehr krass, wie viel Energie für Geschenkpapier und damit eigentlich ja für Müll verschwendet wird. Ich verschenke auch schon länger alles in Säckchen und bestehe darauf, dass die Säckchen entweder in einen Umlauf oder zurückgegeben werden, so dass zumindest ich sie weiternutzen kann.

Ich komm mir fast blöd vor, da nicht viel eher drauf gekommen zu sein! Manche Dinge sind so selbstverständlich, dass man einfach gar nicht drüber nachdenkt.

Vielen Dank für deine Ausführungen Beschreibung, wie du bei deiner Hose vorgehst. Das finde ich sehr wertvoll.

Danke auch für die Bücher-Tipps. Damit werde ich tatsächlich losgehen Richtung Buchladen, denn ich benötige noch ein paar Buchgeschenke.

LG Miriam

Der Beschreibung deiner Änderung konnte ich nicht ganz folgen, bis dann das Bild auftauchte. Das ist der Nachteil vom kleinen Telefonbildschirm. Aber dieses Bild ist großartig, weil es so genau zeigt, wo du die Hose geändert hast. Ich hatte dir ja schon geschrieben, dass ich auch mit dem Schnitt geliebäugelt habe. Ich konnte aber nicht festmachen, was mich an der Passform der Beispielbildern gestört hat. Du hast diesen Punkt für mich jetzt gelöst. Ich werde sicher noch irgendwann eine Smartpattern Hose nähen, aber diese nicht. Danke für diese beiden Bilder, sie erklären alles.
Und die Neugier auf deine Hemd ist jetzt echt groß, fieser Spoiler 🙂
Grüße, Tina

Zur Präzision: Die Marlenehose bei Smartpattern kann in drei Beinweiten konfiguriert werden. Ich hab hier die mittlere gewählt. Man müsste Anke (die Designerin) mal fragen welche Beinweite bei der gemäßigteren Version herauskommt.

Das Foto ist echt cool. Auf das Feuerwerk beim Zeigetag bin ich nun schon sehr gespannt 😉
Zur Hose: Diese enorme Beinweite funktioniert vermutlich wirklich nur bei einem viel weniger steifen Stoff. Deine Änderungen waren also vermutlich der richtige Weg. Vor allem wenn man sich deine Vergleiche ansieht. Die rote Marlenehose hat immer noch weite Beine, das verträgt sich sicher besser mit deinem Stoff.
Geschenksäckchen habe ich auch schon genäht, die wurden nicht mehr hergegeben sondern anderweitig weiterverwendet 😉 Da ich normalerweise bis zur letzten Minute an den Geschenken nähe, ist der Beste meist für das Einpacken zuständig. Der verwendet grundsätzlich ganz pragmatisch die Bögen der rosaroten Tageszeitung. Die dreht also nochmal eine Nutzungs-Sonderschleife, bevor sie endgültig der Wiederverwertung zugeführt oder als Anheizpapier verwendet wird. Und die Zeitungsmacher haben das auch schon erkannt, zur Adventszeit ist am Wochenende öfter mal ein zusätzlich als Geschenkpapier bedruckter Bogen enthalten 🙂
Liebe Grüße, heike

Die Änderung und deine Beschreibung davon sind so toll erklärt, dass sie mir völlig logisch erscheinen. Aber ich hätte das wohl nicht gekonnt.

Sehr spannend wie du bei deiner Hose vorgegangen bist und jetzt scheint es dir zu gefallen. Dann hat sich die Arbeit gelohnt. Im Sommer bin ich ähnlich vorgegangen um an einem Hosenschnitt die Beine zu erweitern.
Ja Geschenke einpacken ist so eine Sache. Meine Stoffreste verwende ich jetzt tatsächlich wieder für Kleinkinderkleidung und es macht so richtig Spaß in den alten Resten und den damit verbundenen Erinnerungen zu kramen. Als sparsamer Mensch hebe ich altes Geschenkpapier auf und verwende das wieder und wenn es nicht reicht, nehme auch ich Zeitungen. LG Gabi

Oh, ich bin sehr gespannt wie es am Ende aussieht – wirst Du der Originalweite nochmal mit einem fließenderen Stoff eine Chance geben? 🙂

Liebe Grüße, Anne

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